Taschenbuch
248 Seiten
ISBN 978-3-944503-21-9
Ken Merten
Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist
Roman
»Komisch ist die erste Fahrt zur Front. Eigentlich will man das nicht, dahin. Eigentlich will man ins Bett. Eigentlich will man zwischen John und Yoko liegen den ganzen Tag und so was gegen Krieg tun, tun, indem man nichts tut. Eigentlich will man Lagerfeuerlieder auf der Akustikgitarre machen, um den Pazifismus zu verbreiten und die nationale Bohème am Lagerfeuer nebenan ganz, ganz leise ausbuhen. Aber da hat der Körper was dagegen. Der, der auf einem Toyota sitzt in Nordsyrien. Der, der für die Hippies zu spät und zu östlich geboren ist und nicht Gitarre kann. Der, der nicht getauft wurde, sondern vereidigt in einer Militärakademie in einem fremden Land.«
Dresden im Frühling 2017. Die linke Szene träumt von Rojava. Ein neues Katalonien im Befreiungskampf gegen Islamischen Staat, Assad und Erdoğan. Ach, nur nicht zu Hause bleiben, nur mitmachen dürfen! Als Kim die Festnahme droht, folgt ihr der desillusionierte I. in den Nordirak und von dort nach Syrien, um gegen den IS zu kämpfen. Doch schon zur Ausbildung bei den kurdischen Einheiten werden sie voneinander getrennt.
In einer Sprache, deren spielerischer Ernst an Ronald M. Schernikau erinnert, verhandeln Ken Mertens Interbrigadisten die Werke und Theorien von Peter Hacks und Hans Heinz Holz, Werner Tübke und Pablo Picasso, Lenin und Karl May. Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist ist der unheroische Roman einer internationalen Brigade.
»Ein Buch wie ein sprachspielerischer Fiebertraum aus Widerstandsromantik, naiven Männern und aufrechten Sehnsüchten nach politischer Veränderung.«
– Juan S. Guse
»Dass diese im besten Wortsinn gekünstelte Sprache mit einem so brutalrealen Gegenstand wie dem Krieg zusammentrifft, ist die Stärke dieses Buches. Denn der Krieg erscheint dadurch komplett entmystifiziert. Dies ist nicht der Krieg George Orwells und auch nicht der Ernest Hemingways, und schon gar nicht der Ernst Jüngers. […] Ein dichtes und kluges, poetisches und lustiges Buch ist das.«
– Leander F. Badura, Der Freitag
»Ein klein bisschen blutig wird es doch, und wahrlich geht es in diesem Roman nicht um Pop und Pipifax«
– Peter Köhler, junge Welt
»Dieser sozialistische Hyperrealismus liefert reichlich ernstlich Staunenswertes […] und lässt die Theoriepassagen über Revolution und Sozialismus, Pop und falsche Männlichkeit selbst dann nicht referiert klingen, wenn sie doch referiert werden […]
in seiner sprachlichen Form unwiederholbar«
– Stefan Gärtner, Konkret (»Buch des Monats«)
Buchpremiere am 20. Februar 2024 im Literaturforum im Brecht-Haus, Berlin
22. März 2024, Leipzig: Conne Island
13. April 2024, Chemnitz: Odradek
22. Juni 2024, Bremerhaven: Das Beet
29. Juni 2024: Trier, Infoladen Komplex
29. November 2024: Göttingen, Rotes Zentrum (Lange-Geismar-Str. 2), Beginn 19 Uhr
13. Dezember 2024: Potsdam, Buchladen Sputnik (Charlottenstraße 28), Beginn 19:30 Uhr
Über den Autor
Ken Merten, geboren 1990, wuchs im Erzgebirge auf. Er studierte in Dresden, Hildesheim und Havanna. Er war Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung und arbeitete u. a. in der Redaktion der Tageszeitung junge Welt. 2015 erhielt er den Huseyin-Çelebî-Literaturpreis in der Kategorie Deutsche Sprache. Er lebt in Leipzig. Zuletzt erschien Sonne und Sichel. Ein kubanisches Notizbuch im Verlag Neues Leben (Berlin). Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist ist sein Debütroman.